Category Archives: General

Einladung zur CGG Lecture mit Gastprofessor Michael Nollert am 04.05.

Das Direktorium des Centrums für Globalisierung und Governacne lädt herzlich zur nächsten CGG Lecture am kommenden Mittwoch den 4.5. ein. Prof. Dr. Nollert von der Universität Fribourg, der derzeit zu einem Gastaufenthalt am CGG weilt, wird zum Thema “Geschlechterspezifische Ungleichheiten in der schweizerischen Arbeitswelt” sprechen.

Die Lecture beginnt 18 Uhr c.t. im Hörsaal K des Hauptgebäudes ESA 1 in der Edmund-Siemers-Allee 1. Weitere Informationen sowie das vollständige Programm der Lecture Series finden Sie auf unserer Homepage http://www.wiso.uni-hamburg.de/institute/cgg/lecture-series/.

Call for Papers for the 2nd Doctoral Workshop of the German EspaNet Section

Call for Papers for the 2nd Doctoral Workshop of the German EspaNet Section
“Welfare State Transformation(s): Political Regulation and Social Inequality”
Bremen International Graduate School of Social Sciences (BIGSSS)

October 13th/14th, 2011

Since the beginning of the 1990s, welfare state arrangements all around the world have been facing enormous challenges. Mass unemployment, ageing populations, intensified international competition, and increasing public deficits instigated an ever ongoing process of welfare state reforms, which varied from country to country in scope and kind, but implied organisational changes as well as benefit cutbacks in established programs. At the same time, policies against so- called new social risks were introduced or expanded, e.g. to improve the reconciliation of work and family. On the one hand, the effects of these reforms and adjustments can be recognised at the level of political regulation. Conceptions of welfare as investment, the change from provision to activation policies, the introduction of welfare markets, new organisational networks of welfare producers – these are only some aspects of recent shifts in welfare regulation. On the other hand, these shifts are accompanied by changes at the level of individual welfare. In this process, we are facing old and new forms of social inequality, deprivation and exclusion, for example along the lines of class and gender. The doctoral workshop invites dissertation projects focussing on either one of both levels or – ideally – on the interrelations between welfare regulations and social inequality.

This workshop seeks to bring together doctoral students from German Universities and Non- University Research Institutions. We welcome papers from different theoretical and empirical perspectives (qualitative case studies, historical analyses, quantitative micro and macro level studies). As special emphasis will be put on the research design, the presenters should be in a position to present the overall framework, research questions and methodology of their projects, and – if possible – some preliminary/indicative findings. Presentations in English are preferred, but presentations in German are also possible. Short papers should be provided beforehand.

Presentations will be grouped according to subject areas into 3-4 panels with senior staff members as commentators. Senior staff present at the workshop includes:

  • Prof. Bernhard Ebbinghaus, Universität Mannheim
  • Prof. Annette Henninger, Philipps-Universität Marburg
  • Prof. Stephan Lessenich, Universität Jena
  • Prof. Steffen Mau, Universität Bremen
  • Dr. Sascha Münnich, Max Planck Institut für Gesellschaftsforschung Köln
  • Prof. Olaf Groh-Samberg, Universität Bremen/DIW

For application, please send us an abstract of your research project (max. 1000 words in English or German) until May 30th 2011, E-mail address: espanet2011@bigsss.uni-bremen.de. There is limited funding for travelling expenses; your application should also make clear whether you are in need of refunding.

Local organizers are Olaf Groh-Samberg, Philipp Lersch, Steffen Mau and Maike Schulz.

Call for Papers: Forschen mit dem Mikrozensus und der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe

Call for Papers
Forschen mit dem Mikrozensus und der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe

29. – 30. September 2011, GESIS, Mannheim

Die Nutzerkonferenz zu den amtlichen Haushaltsstatistiken Einkommens- und Verbrauchsstichprobe und Mikrozensus widmet sich der Analyse der Sozialstruktur sowie des Einkommens und Verbrauchs in Deutschland. Forschungsergebnisse, die auf Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe und des Mikrozensus gewonnen wurden, sollen vorgestellt und diskutiert werden. Darüber hinaus ist die Konferenz ein Forum für den Erfahrungsaustausch der Datennutzer/innen untereinander sowie mit den Vertreter/innen der amtlichen Statistik. Sie wendet sich an Wissenschaftler/innen, die mit den Scientific Use Files arbeiten oder zukünftig mit diesen Daten arbeiten wollen.

Es können Beiträge aus allen Arbeitsgebieten eingereicht werden, die sich mit Fragen der Sozialstruktur, des Einkommens sowie des Verbrauchs beschäftigten. Willkommen sind auch methodische Beiträge, die beispielsweise Aspekte der Datenqualität untersuchen. Von weiterem Interesse sind ferner Arbeiten, die beide Statistiken (Mikrozensus und Einkommens- und Verbrauchsstichprobe) als Datengrundlage verwenden.

Interessent/innen werden gebeten, Kurzfassungen der geplanten Beiträge bis spätestens 9. Mai 2011 an georgios.papastefanou[at]gesis.org und bernhard.schimpl-neimanns[at]gesis.org zu senden. Die Kurz-fassungen sollten maximal zwei Seiten umfassen sowie den Titel des Beitrags, eine Angabe zur Daten-basis, Name, E-Mail und Institution der Autor/innen enthalten.

Durchgeführt und organisiert wird die Konferenz vom German Microdata Lab (GML) der GESIS und vom Statistischen Bundesamt (Gruppen F 2 Bevölkerung, Mikrozensus, Wohnen und Migration sowie H 3 Einkommen, Verbrauch, Lebensbedingungen und Zeitbudgets privater Haushalte).

Ihre Ansprechpartner bei GESIS sind:
Dr. Georgios Papastefanou und Dr. Bernhard Schimpl-Neimanns
GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften
German Microdata Lab
Postfach 12 21 55
D – 68072 Mannheim
Tel.: +49 (0)621 12 46 265; Fax: +49 (0)621 12 46 100
georgios.papastefanou[at]gesis.org und bernhard.schimpl-neimanns[at]gesis.org
www.gesis.org/gml/veranstaltungen

Tagung: Soziale Netzwerkanalyse und ihr Beitrag zur sozialwissenschaftlichen Forschung

Hiermit möchten wir Sie heute auf eine Tagung am 24. und 25. März 2011 im Hamburg aufmerksam machen mit dem Titel:

“Soziale Netzwerkanalyse und ihr Beitrag zur sozialwissenschaftlichen Forschung”

Nähere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie unter:

www.netzwerktagung.zuse-hamburg.de

Bitte geben Sie uns gesondert Bescheid, wenn Sie Interesse haben, Ihre Forschung auf der Tagung im Rahmen einer moderierten Postersession zu präsentieren. Eine ausgearbeitete Publikation im Tagungsband ist möglich.

Nachstehend finden Sie einen zusammenfassenden Einblick in die Tagung:

Die neuesten Erkenntnisse der Netzwerkforschung werden auf der Tagung diskutiert und darüber hinaus Vernetzungsprojekte von der Behörde für Schule und Berufsbildung und der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt vorgestellt.

Am ersten Tag wird es um inhaltliche und methodische Aspekte der Analyse von Gesamt- und egozentrierten Netzwerken gehen. Interdisziplinärer Austausch und methodische Vorgehensweisen vor allem in Bezug auf egozentrierte Netzwerke stehen dann am zweiten Tage der Veranstaltung im Vordergrund. Zudem finden am zweiten Tag Kurzworkshops sowie eine moderierte Postersession statt.

Open Access: Internetplattform bündelt europäische Forschungsergebnisse

Koordination durch SUB Göttingen

Aktuelle Forschungsergebnisse aus ganz Europa sind über ein neues Internetportal zugänglich.

Die Plattform des EU-weiten Verbundprojekts OpenAIRE (Open Access Infrastructure for Research in Europe) ermöglicht den freien Zugriff auf qualitätsgeprüfte wissenschaftliche Veröffentlichungen nach dem Open-Access-Prinzip. An dem Projekt sind 38 Partner innerhalb der EU beteiligt. Koordiniert wird es seit Ende 2009 von der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB). Ein Gutachten im Auftrag der Europäischen Kommission hat nun positive Bilanz des ersten Projektjahres gezogen. Das Projekt habe eine Vorreiterrolle für die gesamte Europäische Union, so die Gutachter, und werde die allgemeine Einstellung zu frei verfügbaren Publikationen und Forschungsdaten nachhaltig verändern.

SUB-Direktor Dr. Norbert Lossau ist stolz auf das bisher Erreichte: „Innerhalb eines Jahres ist es uns gelungen, europaweit ein breiteres Bewusstsein für Open Access zu schaffen, auch in solchen Ländern, in denen diese Idee noch relativ neu ist. Ich bin sicher, dass es uns in den kommenden Jahren gelingen wird, das Thema noch stärker in der öffentlichen Wahrnehmung zu verankern und Open Access als gängige wissenschaftliche Praxis nachhaltig zu etablieren.“ Neben der wissenschaftlichen Gesamtkoordination baut die SUB in 27 europäischen Ländern einen Informationsdienst auf, der Wissenschaftler und Institutionen bei der Open-Access-Veröffentlichung unterstützt: Das European Open Access Helpdesk System soll die Verfasser von Artikeln unter anderem in Fragen der Lizenzbedingungen beraten, bei der Wahl geeigneter Publikationsserver und in allen praktischen Belangen.

OpenAIRE geht auf eine Initiative der Europäischen Kommission zum Open-Access-Prinzip bei der Veröffentlichung von Forschungsergebnissen zurück, die im August 2008 eingeleitet wurde. Wörtlich übersetzt bedeutet Open Access freier Zugang – Informationen und Publikationen stehen im Internet öffentlich, dauerhaft und für die Leser kostenfrei zur Verfügung. Die Europäische Kommission fördert das dreijährige Projekt mit insgesamt rund vier Millionen Euro. Die Universität Göttingen unterstützt Open Access als eine zentrale Publikationsstrategie der Zukunft. Weitere Informationen zu OpenAIRE sind im Internet unter der Adresse www.openaire.eu zu finden.

Quelle: kisswin.de/idw

ALLBUS-Preis 2011

Die seit 1980 alle zwei Jahre durchgeführte Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften — ALLBUS — ist ein zentraler Bestandteil der sozialwissenschaftlichen Infrastruktur in Deutschland. Mit dem ALLBUS wird der Profession eine qualitativ hochwertige Datenbasis für Sekundäranalysen zur Verfügung gestellt, die stark genutzt wird. Mittlerweile sind in der ALLBUS-Bibliographie über 1.800 Arbeiten verzeichnet, in denen ALLBUS-Daten verwendet werden.

Die Verleihung des ALLBUS-Preises soll diese besondere Bedeutung des ALLBUS als methodisch anspruchsvolle und inhaltlich reichhaltige Datenquelle für die Sozialwissenschaften unterstreichen. Die allen Wissenschaftlern offenstehende Auszeichnung wird in Zukunft alle zwei Jahre im Wechsel mit dem 2010 erstmals vergebenen ALLBUS-Nachwuchspreis verliehen.

Mit dem ALLBUS-Preis sollen herausragende wissenschaftliche Veröffentlichungen in Zeitschriften und Sammelbänden prämiert werden, in denen ALLBUS-Daten eine zentrale Rolle spielen. Über die Verleihung des Preises, der mit 1.000 € dotiert ist, entscheidet eine Jury, die aus den Mitgliedern des wissenschaftlichen Beirats des ALLBUS besteht. Die Originalität und Bedeutung der in der Arbeit behandelten – methodischen oder inhaltlichen – Fragestellung sowie das Niveau der Analyse sind maßgebliche Kriterien der Bewertung.

Eingereicht werden können alle in deutsch oder englisch verfassten sozialwissenschaftlichen Arbeiten mit ALLBUS-Daten, die in den letzten vier Jahren in Zeitschriften oder Sammelbänden publiziert wurden. Sowohl Eigenbewerbungen als auch Vorschläge durch Dritte werden berücksichtigt.

Einzureichen sind:

  • die Publikation, in Papierform sowie als pdf-Datei
  • eine maximal zweiseitige Kurzfassung der Arbeit
  • ein Lebenslauf des Autors/der Autoren (mit Verzeichnis der – maximal 10 – wichtigsten Publikationen)

Einsendungen bitte bis spätestens zum 4. März 2011 an:

GESIS
ALLBUS-Preis
Postfach 12 21 55
68072 Mannheim

Prof. Manuel Arellano (CEMFI Madrid) “Panel data econometrics: Established methods and challenges”

The Berlin Network of Labour Market Research (BeNA) presents:
Prof. Manuel Arellano
(CEMFI Madrid)
“Panel data econometrics: Established methods and challenges”
April 7 – April 8, 2011
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin
Spandauer Str. 1, Room 220

The 2011 BeNA Lecture Series will be given by Manuel Arellano. He is Professor at CEMFI in Madrid where he teaches graduate courses in econometrics. He previously taught at the University of Oxford and the London School of Economics. He received his undergraduate degree from the University of Barcelona and his PhD from LSE. His research has focused on panel data analysis, micro-econometrics, and labor economics. He is Vice-President of the European Economic Association and a Fellow of the Econometric Society.

Prof. Arellano has published widely in Econometrica, the Journal of Econometrics, The Economic Journal and The Review of Economic Studies, among others. He is also the author of the book “Panel Data Econometrics” (Oxford University Press 2003).

Programme

Manuel Arellano will give three lectures and a research talk. The first two lectures are on Thursday, April 7 (3:00-4:30pm and 5:00-6:30pm), the third lecture and the research talk are on Friday, April 8 (2:00-3:30pm and 4:00-5:30pm). Topics covered in the lectures include:

1. Linear panels: Unobserved heterogeneity and dynamics
2. Nonlinear panels: Random effect and Bayesian approaches
3. Nonlinear panels: Fixed effects and bias reduction

The topic of the research talk is “Identifying Distributional Characteristics in Random Coefficients Panel Data Models.” The lectures and the research talk will be given in English. They are free of charge and open to the public. Please register by sending an e-mail to Thomas Siedler.

Further Information

Stellenangebot: Post-Docs bzw. wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen

Das DIW Berlin zählt zu den führenden Wirtschaftsforschungsinstituten in Deutschland. Als unabhängiges Institut dient es ausschließlich gemeinnützigen Zwecken und betreibt Grundlagenforschung und wirtschaftspolitische Beratung in enger Zusammenarbeit mit Berliner und Brandenburger Universitäten und in internationalen Netzwerken. Das DIW Berlin wird als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft überwiegend aus öffentlichen Mitteln finanziert.

Die im DIW Berlin angesiedelte forschungsbasierte Infrastruktureinrichtung „Sozio-ökonomisches Panel“ (SOEP) sucht ab 1. April 2011

2 bis 4 Post-Docs bzw. wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen
(Voll- oder Teilzeit)

in den Bereichen intergenerationale Mobilitäts- und Bildungsforschung, Ungleichheitsanalyse, quantitative Methoden der empirischen Sozialforschung und SOEP-Schulung

Aufgaben

  • eigenständige angewandte SOEP-Analysen insbesondere im Bereich intergenerationaler Mobilitäts-, empirischer Bildungs- und/oder sozialer Ungleichheitsforschung
  • Unterstützung bei Aufbereitung sowie Generierung sowie Dokumentation nutzerfreundlicher SOEP-Variablen im Bereich intergenerationaler Mobilitäts- und Ungleichheitsforschung
  • Koordination des Aufgabenbereichs SOEP-Schulung, Mitwirkung bei Schulungen sowie Integration des SOEPAngebots in etablierte Kurs- und Lehrangebote an Universitäten und außeruniversitären Einrichtungen
  • Erschließung der Dokumentation von SOEP-Pretest-Studien
  • Betreuung und Weiterentwicklung eines SOEP-Skalenhandbuchs

Anforderungen

  • abgeschlossenes Studium der Soziologie oder Ökonomie, Psychologie mit Schwerpunkt empirischer Sozialforschung oder einer angrenzenden sozialwissenschaftlichen Disziplin (Master-, Diplomabschluss)
  • qualifizierter Bachelor bzw. Master-Abschluss, Promotion
  • mehrere Jahre Berufserfahrung in einem wissenschaftlichen Umfeld sowie im Bereich empirisch angewandter intergenerationaler Mobilitäts- und Ungleichheitsforschung
  • mehrjährige Lehrerfahrung und -praxis mit Schwerpunkt in empirischer Sozialforschung und/oder Längsschnittmethoden
  • Vortrags- und Publikationserfahrung, insbesondere Publikationen in international referierten Zeitschriften
  • großes Interesse an Längsschnittdesigns sowie sozialwissenschaftlichen Anwendungen
  • gute didaktische Fähigkeiten
  • idealerweise Analyseerfahrung mit dem SOEP und/oder einer vergleichbaren Haushaltspanelstudie
  • Auslandserfahrung im wissenschaftlichen Bereich
  • gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift

Erwünscht

  • herausragende Kenntnisse in quantitativen Methoden empirischer Sozialforschung
  • ausgewiesene Arbeiten in den oben genannten Forschungsbereichen
  • sehr gute Statistikkenntnisse sowie Erfahrung mit der Analyse von Paneldaten (SOEP)
  • Interesse an interdisziplinärer Zusammenarbeit
  • hohes Engagement

Wir bieten Ihnen ein attraktives akademisches Umfeld für selbstständige Forschung im sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Bereich sowie in herausragender Infrastrukturumgebung. Die Möglichkeit zur Übernahme von Lehrveranstaltungen, zur Promotion sowie zur Habilitation wird gefördert.

Die Position ist ab 01.04.2011 befristet für die Dauer von zunächst 2 Jahren; es besteht die Möglichkeit einer Verlängerung. Die Bezahlung erfolgt nach TVöD.

Bewerbungen mit aussagekräftigen Unterlagen, Referenzen sowie Motivationsschreiben sind bis zum 15. März 2011 per E-Mail oder postalisch an das DIW Berlin, Stabsabteilung Recht und Personal, Mohrenstr. 58, 10117 Berlin, zu richten.

Bewerbungsschluss ist der 15.03.2011

Call for Papers: Phänomen „Facebook“

Call for Papers für das Online-Journal Komunikation@gesellschaft
Phänomen „Facebook“

Seit seinem Start 2004 und der Öffnung für immer weitere Nutzerkreise in den folgenden Jahren hat sich Facebook zu einer der bekanntesten Webseiten entwickelt, die inzwischen mehr als 500 Millionen registrierte Nutzer weltweit hat. Wie wenig andere Internet- Angebote hat sich Facebook zu einem Synonym für die Internetnutzung vor allem bei einem jüngeren Publikum entwickelt. Facebook ist aber auch Bestandteil gesellschaftlicher Debatten – mal haben sie mit Datenschutz zu tun, mal mit den demokratischen Möglichkeiten, die die Plattform bietet, mal mit dem wirtschaftlichen Potential, das ihr innewohnt. Schließlich gibt es bereits einen mit dem Golden Globe prämierten Film („The Social Network“ von David Fincher) über Marc Zuckerberg, den Schöpfer von Facebook. Von dem behauptet die britische Schriftstellerin Zadie Smith, dass immerhin 500 Millionen Menschen in dessen Gedankenwelt leben – der Gedankenwelt, die wie sie sagt Teil einer Generation ist, die Angst hat unbeliebt zu sein.

Im Zuge der gesellschaftlichen Verbreitung hat auch die Wissenschaft Facebook entdeckt, ohne jedoch schon alle denkbaren Facetten umfassend beleuchtet zu haben. Ein Schwerpunkt der bisherigen Forschung liegt auf Prozessen der Selbstdarstellung, der Beziehungspflege und der Veränderung von Privatsphäre und Datenschutz – aber dies kann und sollte nicht der einzige Bereich einer wissenschaftlichen Beschäftigung mit Facebook im Speziellen und sozialen Netzwerkplattformen im Allgemeinen sein. Für eine Sonderausgabe sucht das interdisziplinäre Online-Journal Kommunikation@Gesellschaft daher theoretische und empirische Betrachtungen zum Phänomen „Facebook“, was auch Analysen einschließt, die sich mit dem breiteren Phänomen der „Social Network Sites“ befassen.

Mögliche Fragestellungen und Perspektiven umfassen beispielsweise:
1. Facebook bildet vielfältige und nuancierte soziale Beziehungen in der binären Kategorie „Freund – Nicht Freund“ ab. Unter den 500 Millionen Nutzern sind zudem auch politische Parteien, Unternehmen, Verbände, Lobby-Gruppen sowie staatliche und öffentlich-rechtliche Einrichtungen. Die Vorstellung, „Freund“ oder „Fan“ solcher Entitäten zu sein, verändert unser Verständnis von sozialen Beziehungen mit zunächst ungeklärten Folgen.

– Was bedeutet eine soziale Beziehung unter den technischen Bedingungen von Social Network Sites? Wie werden Unterscheidungen, die auf unterschiedlichen Qualitäten oder Rollenkontexten von Beziehungen beruhen, in der Nutzungspraxis relevant und ausgehandelt – oder sind sie inzwischen tatsächlich obsolet geworden?

– Kann man soziale Beziehungen zu Unternehmen oder Organisationen haben? Welche Art von Beziehung könnte das sein? Welche Folgen hat eine Ökonomisierung des Sozialen in einer von Konsum und den Logiken der Massenproduktion geprägten Gesellschaft?

– Welche Potentiale für Macht und Kontrolle ergeben sich durch die Offenlegung von dyadischen Beziehungen oder dem größeren sozialen Netzwerk? Wo sind die Machtressourcen angesiedelt – bei den individuellen Nutzern, beim Plattformbetreiber oder beim (voyeuristischen?) Beobachter?

2. Facebook organisiert soziales Leben auf technischer Grundlage. Um die individuellen wie die gesellschaftlichen Konsequenzen von Facebook zu durchdringen, muss daher die „black box“ Technik geöffnet werden.

– Inwieweit ermöglichen die zugrundeliegenden Technologien neue soziale Formen, die auch über den Kontext von Facebook hinaus an Geltung gewinnen? Inwiefern reduziert Technologie den Spielraum für Performanz und Praxis?

– Welche neuen Normen werden durch softwaretechnische Vorgaben und Prozeduren auf Social Network Sites geschaffen, inwiefern wirken geteilte Routinen auf die Gestaltung und Weiterentwicklung der Software zurück?

– Welche Spielräume für widerständige Praktiken bieten die Algorithmen und Datenbanken von Facebook? Kann sich Kreativität, Innovation und Protest auf Nutzerseite auch gegen die Plattform selbst richten, und somit Technik ihre eigene Veränderung unterstützen?

3. Nicht zuletzt fordert Facebook etablierte sozialwissenschaftliche Konzepte und Modelle heraus. Ohne Begriffe und Methoden ist es allerdings nicht möglich, die ausgeübten Praktiken sowie Modi und Formen gesellschaftlicher Nutzung und Bewertung zu erfassen.

– Ist Facebook eine technische Plattform, ein Kommunikationsdienst, eine soziale Welt, eine neue Öffentlichkeit, ein soziales Netzwerk, die lange herbei gesehnte elektronische Agora, eine private Veranstaltung oder gar ein Instrument der Herrschaft?

– Welche psychologischen, soziologischen, kommunikationswissenschaftlichen oder ökonomischen Theorien (um nur einige zu nennen) helfen uns, soziale Prozesse auf Social Network Sites zu erklären und zu verstehen? Wo stoßen sie an ihre Grenzen?

– Mit welchen methodischen Zugängen und Instrumenten lässt sich die vielfältige soziale Realität, die Facebook ausmacht, angemessen erfassen? Welche erkenntnistheoretischen, aber auch welche forschungsethischen Fragen sind zu beachten?

Diese Aspekte und Fragen sind als Anregungen zu verstehen und sollen anders gelagerte Erkenntnisinteressen, disziplinäre Zugänge oder methodische Ansätze keinesfalls ausschließen. Als Texte kommen wissenschaftliche Aufsätze, aber auch kürzere Forschungsnotizen oder Essays in Frage. Entsprechende Beiträge für diese Sonderausgabe von kommunikation@gesellschaft sind bis zum 30.6.2011 einzureichen. Bitte beachten Sie auch die „Hinweise für Autoren“.

Vorgesehener Zeitplan
31. Juli 2011: Einreichen der Manuskripte
15. September 2011: Rückmeldung seitens der Herausgeber über die Aufnahme sowie möglicher Korrekturvorschläge
15. Oktober 2011: Abgabe der überarbeiteten Manuskripte
November 2011: Online-Publikation der Sonderausgabe unter http://www.kommunikation-gesellschaft.de/

Einladung zur CGG Lecture Series mit Prof. Lutz Leisering am 02.02.

Die letzte CGG Lecture des Wintersemesters findet statt am Mittwoch dem 02.02. um 18 Uhr ct.. Es spricht Prof. Lutz Leisering, PhD, von der Universität Bielefeld zum Thema ‘Extending Social Security to the Excluded: Are Social Cash Transfers to the Poor an Appropriate Way of Fighting Poverty in Developing Countries?’. Der Vortrag wird im Hörsaal K des Hauptgebäudes ESA 1 stattfinden.

Das vollständige Programm und ggf. weitere Informationen finden Sie unter http://www.wiso.uni-hamburg.de/institute/cgg/lecture-series/